SCARS OF GROWTH

SCARS OF GROWTH

Dokumentarfilm
|
Monika Grassl, Linda Osusky
|
2024

Während in Europa im Namen der grünen Wende Minen für kritische Metalle entstehen und sich Bergbaukonzerne als unentbehrliche Partner im Kampf gegen den Klimawandel positionieren kämpfen ein spanischer Bauer und zwei indigene Rentierzüchter in Schweden für den Erhalt ihrer Lebensweise.

Der Green Deal, Europas grüne Wachstumsstrategie, ist das Rezept ausBrüssel, um den Planeten vor dem Klimakollaps zu retten. Weiter Autofahren wiebisher ohne die Luft zu verschmutzen. Günstiger Strom aus Sonne und Wind, ganzklimaneutral. Mit Elektroautos und erneuerbaren Energien will die EU dasWirtschaftswachstum fördern und gleichzeitig den Planeten schützen. Aber istdas überhaupt möglich?

Grüne Technologien brauchen nicht nur Sonne und Wind, sie benötigen viele kritische Metalle, die von Drittländern, allen voran von China, geliefert werden. Um Abhängigkeiten zu verringern, wollen EU-Politiker:Innen  nun „grüne“ Minen in Europa fördern. Ausgerechnet eine Industrie, deren Umweltbilanz alles andere als grün ist, soll Europa nun helfen, klimaneutral zu werden.

Den Preis dafür sollen Menschen an der Peripherie Europas bezahlen. Einer davon ist Héctor, ein spanischer Bauer, der um sein Land kämpft. Oder Matti und Karin Niia, zwei indigene Rentierzüchter aus Nordschweden, die ihre Traditionen erhalten möchten. Sie fürchten, für die Energiewende geopfert zu werden und sind entschlossen, gegen die Minen-Projekte zu kämpfen, die ihre Lebensweise bedrohen.

Währenddessen herrscht bei Bergbaufirmen Goldgräberstimmung und in Brüssel arbeiten Politiker:innen an einem neuen europäischen Rohstoffgesetz, das die Wiedereröffnung von Minen erleichtern soll. Die Industrie beschwichtigt die Sorgen der Betroffenen und verspricht nachhaltigen und verantwortungsvollen Bergbau. In den österreichischen Bergen und in der schwedischen Arktis gibt es bereits erste Best-Practice-Beispiele. Doch Kritiker wie Diego, ein Rohstoffspezialist einer Umwelt-NGO in Brüssel, sind überzeugt, dass mehr Bergbau im Kampf gegen den Klimawandel der falsche Weg ist und die Bergbauindustrie nur ihr Image aufpolieren will, um wieder groß ins Geschäft zukommen. Während die Firmen in Brüssel Lobbyarbeit betreiben, reist der gebürtige Peruaner quer durch Europa. Dabei trifft er auf lokale Gemeinschaften und Aktivisten sowie führende Vertreter der Bergbauindustrie, umherauszufinden, ob der Bergbau jemals wirklich nachhaltig sein kann.

Zum Film
ZurückZum Film